Das hohe Zinsumfeld belastet die Schwellenländer, mittelfristig sind die Aussichten für Asien konstruktiv. Nebst hoher Inflation und hohen Zinssätzen trübt die politische Unsicherheit die Aussichten Lateinamerikas. Chinas Wachstumsaussichten bleiben ungewiss, die Hindernisse unterscheiden sich jedoch von denen Japans.
Die Zahl

Am 16. Oktober findet der 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas statt. Während sich Xi Jinping für eine dritte Amtszeit als Generalsekretär der Partei wählen lassen wird, werden die potenziellen Nachfolger von Premierminister Li Keqiang und des obersten Wirtschaftsberaters Liu He im Mittelpunkt des Interesses stehen. Vor diesem politischen Schlüsselereignis war und ist es Chinas Priorität für Stabilität zu sorgen und insbesondere einen landesweiten Covid Ausbruch um jeden Preis zu verhindern. Nach dem Kongress wird es entsprechend wichtig sein auf mögliche, wenn auch bestenfalls nur schrittweise, Anpassungen der strikten Null-Covid-Strategie zu achten.
Die Grafik

Weltweit schiesst die Inflation weit über das von den Zentralbanken definierte Inflationsziel hinaus. Entsprechend heben die Zentralbanken ihre Leitzinsen an, um dem steigenden Inflationsdruck entgegenzuwirken. Unter den Spitzenreitern finden sich allen voran lateinamerikanische Länder wie Argentinien, Brasilien und Chile. In der Türkei weht derweil ein anderer Wind. Obwohl das Land eine rekordhohe Inflationsrate von über 80% verzeichnet, senkt die Zentralbank die Zinsen weiter – Ausdruck des politischen Drucks von Präsident Erdogan, der niedrigere Zinsen propagiert, um Investitionen anzukurbeln.